Ins Dorfleben eingebunden
Nach einem Gottesdienst mit Pfarrer Martin Stefan Weber erinnerten Monika Merk, Bürgermeister Matthias Bentz sowie Regionalleiter Bernd Reik an die bewegte Geschichte des Hauses. St. Severin gehört zu Opfenbach, wie die Kirche und das Rathaus, ist fest in der Gemeinde verankert, ins Dorf- und Vereinsleben eingebunden und für viele Menschen mit persönlichen Erinnerungen und Geschichten verbunden. Es gab Bewohnerinnen und Bewohner, die hier geboren sind, hier gearbeitet haben und schließlich auch hier gestorben sind. Wie das möglich ist? Es liegt an der vielfältigen Geschichte des Hauses, in welcher der Mensch stets im Mittelpunkt steht.
Eine soziale Errungenschaft
Die Geschichte des Hauses der Pflege St. Severin begann mit einem Drama: 1896 zündete eine verwirrte Bewohnerin das damalige Armenhaus an. Es brannte ab. Die politisch Verantwortlichen erkannten aber damals schon, wie wichtig soziale Einrichtungen auch in einer ländlichen Region sind, und beschlossen, trotz mancher Kritik, einen Neubau. Dieser öffnete im Jahr 1898 – also vor genau 125 Jahren – erstmals seine Pforten. Die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul aus Augsburg übernahmen die Betreuung armer, kranker und alter Menschen. Träger des Hauses war damals die Kirchengemeinde Opfenbach mit ihrem Ortspfarrer Frommknecht.
Wechselvolle Geschichte
Seither hat das Haus St. Severin viele Höhen und Tiefen erlebt und entbehrungsreiche Zeiten, wie die beiden Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise, überstanden. 1991 mussten die Schwestern wegen Nachwuchsmangels ihr Engagement in Opfenbach beenden. Die Gemeinde führte das Altenheim zeitweilig selbst weiter und suchte hierfür langfristig aber einen zuverlässigen Partner. Diesen fand sie in der Stiftung Liebenau. Sie übernahm 1996 die Trägerschaft und baute einige Jahre später das heutige Haus der Pflege, das im August 2004 eingeweiht wurde. Es bietet 53 Plätze und ist von einer familiären Atmosphäre geprägt, bei der auch der Kontakt zu Angehörigen eine wichtige Rolle spielt.
Besonderer Geist ist spürbar
Viele Menschen haben im Laufe der Zeit ein neues Zuhause dort gefunden. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen ihnen ein würdevolles Leben im Alter“, erklärte Einrichtungsleiterin Monika Merk bei der Jubiläumsfeier. Sie hob zudem das große Engagement all derer hervor, die sich um die Seniorinnen und Senioren kümmern. Hier sei ein besonderer Geist spürbar, der Schutz, Geborgenheit und Liebe schenke.