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Andacht zu einem besonderen Kreuzweg

WEINGARTEN – Die Hauskapelle bis auf den letzten Platz gefüllt, Besucherinnen und Besucher voller aufgeregter Vorfreude. Diese wurde nicht enttäuscht, gab doch der bekannte Weingartner Maler Conrad David Arnold Einblick in seine spirituellen Gedanken und Inspirationen zum Kreuzweg in der Kapelle. Vor knapp 60 Jahren hat er das Werk für das damals neu gebaute Adolf-Gröber-Haus der Stiftung Liebenau gemalt.

Wortgottesdienst-Leiterin Marion Lipp und der Weingartner Maler Conrad David Arnold bei der gut besuchten Kreuzwegandacht.

Wortgottesdienst-Leiterin Marion Lipp und der Weingartner Maler Conrad David Arnold bei der gut besuchten Kreuzwegandacht.

Der bekannte Weingartner Maler Conrad David Arnold erläuterte die Gedanken hinter seinen Bildern des Kreuzwegs. Den malte er vor knapp 60 Jahren für das damals neu gebaute Adolf-Gröber-Haus der Stiftung Liebenau.

Der bekannte Weingartner Maler Conrad David Arnold erläuterte die Gedanken hinter seinen Bildern des Kreuzwegs. Den malte er vor knapp 60 Jahren für das damals neu gebaute Adolf-Gröber-Haus der Stiftung Liebenau.

Bei der Kreuzwegandacht im Adolf-Gröber-Haus: der weithin bekannte Maler Conrad David Arnold (2. v. r.) mit Martin Beha Wortgottesdienst-Leiterin Marion Lipp und Einrichtungsleiter Jonas Kimmig.

Bei der Kreuzwegandacht im Adolf-Gröber-Haus: der weithin bekannte Maler Conrad David Arnold (2. v. r.) mit Martin Beha Wortgottesdienst-Leiterin Marion Lipp und Einrichtungsleiter Jonas Kimmig.

Gedanken und Inspirationen

Eine lange Tradition haben die Kreuzwegandachten in der Karwoche im Adolf-Gröber-Haus. Dass sie dieses Jahr etwas anders ausfallen würde, hat Wortgottesdienst-Leiterin Marion Lipp den Andachtsbesuchern angekündigt. „Wenn wir schon so einen schönen Kreuzweg haben, wollen wir einmal den Künstler dazu einladen“, erläuterte sie bei der Begrüßung. Der habe dieser Idee sofort zugestimmt. „Ich freue mich, dass wir mit ihm den Weg Jesu gehen dürfen: von der Verurteilung bis zum Kreuz und noch ein bisschen weiter.“ Der weithin bekannte Künstler aus Weingarten sei dem Haus eng verbunden, unter anderem auch, weil dessen Mutter lange hier gelebt hat.

 

Als Künstler auserwählt

Das Besondere des Kreuzwegs ist zum einen die Ausführung. Die einzelnen Stationen in Weiß auf schwarz-mattem Untergrund. Fragil wirken die Szenen bei der Betrachtung, die in fast 60 Jahren nichts von ihrer Botschaft eingebüßt haben. Zum anderen ist auch besonders, dass der Kreuzweg nicht mit der Kreuzigung abschließt, sondern mit der Auferstehung. Arnold gab zunächst einen Einblick, wie es zu dem Kunstwerk kam. Altbürgermeister Wilhelm Braun sei zu ihm ins Haus gekommen. Der heute 82-jährige Arnold war gerade frisch vom Studium aus München zurückgekehrt. Braun habe erklärt, dass das neue Altenheim eine Hauskapelle bekommen wird. „Ich habe dich als Maler vorgeschlagen,“ wiederholte Arnold dessen Worte. Auch Sponsoren gab es bereits für den Auftrag, die sich in Form ihrer Hände auf den Bildern wiederfinden. Arnold war gleich „begeistert“. Seine Übersetzung dafür: „Mein Geist ist vollständig dabei, mich spirituell mit den einzelnen Stationen zu beschäftigen.“

 

Das schönste Fest des Jahres

Die Fäuste des Volkes bei Jesus‘ Anklage, das solch einen gütigen Menschen verleumdet, beschrieb Arnold ebenso, wie die Begegnung mit der eigenen Mutter: Erbärmlich das furchtbare Leid, das die beiden Menschen in dem Moment durchlebten. So führte er die Zuhörenden von Station zu Station, bis zur vierzehnten - der Auferstehung. Die ist für Arnold gleichbedeutend mit Ostern, „dem schönsten Fest des Jahres“. Jeden Morgen würden wir dieses Fest erleben, wenn die Sonne aufgeht. Dass die Menschen irgendwann weltweit Frieden erlangen, darum bete er jeden Tag.

 

Enge Verbundenheit

Marion Lipp hat den Besucherinnen und Besuchern nicht zu viel versprochen, als sie ankündigte, dass sie mit neuen Gedanken und mit Hoffnung die Andacht verlassen werden. Dass viele Menschen den Maler kennen und ihm verbunden sind, zeigten auch die persönlichen Gespräche nach der Andacht. Eine Bewohnerin habe sogar einige seiner Bilder mit ins Adolf-Gröber-Haus gebracht, erklärt Martin Beha vom Sozialdienst des Hauses.

 

 

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