Meryem Gottschalk-Dikbas ist verheiratet und hat einen vierjährigen Sohn, mit dem sie jede Minute ihrer Freizeit genießt. Hier erzählt sie, wie sie zu ihrer Tätigkeit im Pflegeheim gefunden hat:
"Zweites Zuhause"
„Erst sieben Jahre alt war ich, als ich den ersten Kontakt mit einem Pflegeheim hatte. Täglich ging ich mit meiner Mama zur Arbeit mit, die hier damals in der Reinigung tätig war. Es war wie mein „zweites Zuhause“. Nach einer gewissen Zeit unterstützte ich damals das Pflegepersonal beim Essen austeilen, Botengänge erledigen oder spielte Gesellschaftsspiele mit den Bewohnerinnern und Bewohnern oder begleitete sie ins Zimmer zurück. Das hat mir immer viel Spaß gemacht.
Strahlende Augen
Aber das allerschönste Ereignis für mich, das ich nie vergessen werde: Ich hatte es geschafft, einem Bewohner, der im Rollstuhl und auf sich selbst gestellt war, so zu helfen, dass er sich im Rollstuhl fortbewegen konnte. Stundenlang haben wir in dem langen Flur im Pflegeheim geübt. Manchmal kamen schon die Pflegerinnen zu mir und meinten: „Meryem, möchtest Du nicht mal eine Pause machen?“ Aber ich übte mit ihm weiter und weiter. Der Mann war verheiratet. Ich habe heute noch die strahlenden Augen der Ehefrau im Gedächtnis, als sie das erste Mal gesehen hat, wie sich ihr Mann selbstständig im Rollstuhl fortbewegen konnte. Es war einfach wunderschön. Und vor allem sehr emotional.
Zurück ins Pflegeheim
Eigentlich war für mich von Kindheit an schon klar, dass ich in die Pflege gehen möchte. Nach der Schule dachte ich: „Sollte ich doch noch was anderes ausprobieren?“ Und so startete ich damals zunächst eine Ausbildung zur Arzthelferin in einer Praxis. Und nach einem Jahr war mir klar: „Das ist nicht das, was mich erfüllt. Ich will zurück ins Pflegeheim! So begann ich meine Ausbildung zur Altenpflegerin in dem Pflegeheim, wo ich „groß“ geworden bin und wo ich dem Mann mit dem Rollstuhl geholfen habe. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie das Personal sich gefreut hat: „Wir wussten, Du kommst zurück!“
So bin ich bis heute dem Pflegebereich treu geblieben und möchte die Zeit nicht missen.“