Behutsame Sanierung der Renaissance-Kapelle
In der Begründung der Fachjury heißt es, die Schlosskapelle sei „... als prägender Teil der Schlossanlage behutsam und vorbildlich saniert“ worden. Durch gezielte Eingriffe sei der sakrale Raum für alle Menschen, auch für Menschen mit Einschränkungen, zugänglich gemacht und damit die Möglichkeit zur Teilhabe gerade an diesem spirituellen Ort geschaffen worden, so die Fachjury weiter.
Im Mittelpunkt der Restaurierungsmaßnahmen stand die Überarbeitung des eher düsteren Gesamteindrucks der Kapelle, der vor allem durch Umbauten in den 1960er Jahren entstanden war. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und auch dank der finanziellen Unterstützung durch die Diözese Rottenburg-Stuttgart ist die Schlosskapelle heute wieder ein heller, freundlicher und würdiger Andachtsort im Zentrum der Stiftung Liebenau.
Barrierefreiheit, Modernisierung und Restaurierung
Ein zentrales Anliegen der Restaurierung war es, den Kapellenraum stufenlos und barrierefrei umzubauen und die Möblierung so zu gestalten, dass auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen, z.B. Rollstuhlfahrer, einen angemessenen Platz finden. Außerdem wurde eine Sockelheizung in Verbindung mit einer kleinen Lüftungsanlage eingebaut, um bauphysikalische Feuchteschäden und weitere Verschmutzungen an den historischen Außenwänden zu vermeiden. Zudem wurde die Orgel saniert und eine neue Lautsprecheranlage installiert.
Bei der Erhaltung der historischen Bausubstanz wurde auch den wertvollen Wand- und Deckengemälden von Gebhard Fugel und Hanss Martin besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Sie wurden hochwertig restauriert und erstrahlen durch ein dezentes Beleuchtungskonzept in neuem Glanz.
Historisches neu erlebbar gemacht
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Ein herzliches Dankeschön an die Diözese für die finanzielle Unterstützung. Darüber hinaus danke ich allen Kooperationspartnern bei diesem Projekt, vom Architekturbüro bis zu den beteiligten Handwerkern und Künstlern. Ein besonderer Dank gilt Herrn Prälat Michael Brock, der in seiner Zeit als Vorstand dieses Projekt initiiert hat. Das Ergebnis spricht für sich. Gemeinsam haben wir einerseits ein Stück Stiftungsgeschichte gesichert und andererseits den heutigen Bedürfnissen angepasst und für die Menschen in der Stiftung Liebenau und die Öffentlichkeit in neuem Gewand erlebbar gemacht“, so Dr. Markus Nachbaur, Vorstand der Stiftung Liebenau, in seinen Dankesworten.