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Ein Umzug eröffnet neue Möglichkeiten

BODNEGG-ROSENHARZ/AMTZELL – Es ist nur ein Katzensprung von knapp zehn Kilometern, und doch hat der Umzug vom Fachzentrum Rosenharz der Stiftung Liebenau ins Gemeindeintegrierte Wohnen (GIW) in Amtzell viele Veränderungen mit sich gebracht. Manches Gewohnte blieb zurück, stattdessen eröffneten sich neue Möglichkeiten für Sozialkontakte, Freizeitgestaltung, alltägliche Besorgungen und das Miteinander in den drei Wohngruppen. Diese Entwicklung hin zu möglichst viel Eigenständigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe setzt sich immer weiter fort.

Sie fühlen sich wohl im Gemeindeintegrierten Wohnen in Amtzell (von links): Heilerziehungspfleger Andreas Jeni, die beiden Bewohner Christian Duelli und Fabian Biber, Einrichtungsleiter Klaus Krebs, Heilerziehungspflegerin Gabi Strohmaier und Bewohner Sven Bahsitta.

Sie fühlen sich wohl im Gemeindeintegrierten Wohnen in Amtzell (von links): Heilerziehungspfleger Andreas Jeni, die beiden Bewohner Christian Duelli und Fabian Biber, Einrichtungsleiter Klaus Krebs, Heilerziehungspflegerin Gabi Strohmaier und Bewohner Sven Bahsitta.

Eigene Wünsche realisiert

Was war die wichtigste Veränderung aufgrund des Umzugs ins Gemeindeintegrierte Wohnen Amtzell „Dass ich ein neues Zimmer bekommen habe“, sagt eine Bewohnerin und strahlt. Ihre Mitbewohner nicken zustimmend. Auch sie konnten ihre neuen Zimmer nach eigenen Wünschen gestalten, mussten aber auch auf bisher Vertrautes verzichten. Sven Bahsitta zum Beispiel bedauert, dass er sein früheres Sofa aus Platzgründen zurücklassen musste und die Fahrt zu seiner Arbeitsstelle nun etwas länger dauert. Insgesamt fühlt er sich aber sehr wohl in seiner Wohngruppe. Fabian Biber wiederum kann sogar zu Fuß zur Arbeit gehen, vermisst jedoch seine Freunde, die er jetzt nur noch einmal wöchentlich in der Sportgruppe trifft. Er hat aber anderweitig Anschluss gefunden und wirkt als Übungsleiterassistent im Kinderturnen des SV Amtzell mit. „Das macht mir viel Spaß“, berichtet er.

 

Ein Wohnkonzept inmitten der Gemeinden

Insgesamt 18 Erwachsene leben seit November 2020 im GIW Amtzell in drei Wohngruppen mit zwei angegliederten Appartements. Sie kannten sich und das betreuende Team bereits, als sie hier einzogen, weil sie zuvor alle im selben Haus im Fachzentrum Rosenharz gewohnt hatten. Dennoch veränderte sich viel durch diesen Umzug. Denn er beinhaltete nicht nur einen Ortswechsel, sondern vor allem ein anderes Wohnkonzept: weg von den zentralen Strukturen des Fachzentrums hin zu einer kleinteiligen, aber weiterhin stationär betreuten Wohnform inmitten der Gemeinde Amtzell.

 

Möglichst viel Selbstständigkeit

„So viel Eigenständigkeit wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig“, lautet das Prinzip, das dem GIW zugrunde liegt. Konkret erlebbar ist dies jeden Tag, zum Beispiel beim Essen. Während die Mahlzeiten im Fachzentrum zentral angeliefert wurden, kochen die GIW-Gruppen mit Unterstützung ihrer Betreuerinnen und Betreuer jetzt selbst. Alle dürfen mitreden in der Frage, was gekocht wird, und können sich am Wocheneinkauf im Ort beteiligen. „Der ganze Stil hat sich geändert“, erklärt der Heilerziehungspfleger Andreas Jeni. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner dürfen lernen, selbstständiger zu werden. Es ist alles offener, individueller und selbstbestimmter geworden.“

 

Lockere und intensivere Sozialkontakte

Dies gilt für viele Lebensbereiche. Ob Friseur, Logopädie oder eine Tüte Chips für den persönlichen Bedarf: Viele alltäglichen Angelegenheiten lassen sich im Ort erledigen, Geschäfte sind zu Fuß erreichbar, im Haus selbst befindet sich eine Arztpraxis. Durch diese Integration in die Gemeinde ergeben sich auch viele Sozialkontakte – manchmal punktuell, manchmal intensiver. Einige GIW-Bewohnerinnen gehen regelmäßig zum Mittagstisch der „Lebensräume für Jung und Alt“ in Amtzell. Andere nehmen am Reha-Sport teil. Und wieder andere wirken gelegentlich aktiv in Gottesdiensten mit. Kurzum: „Sie werden gesehen und als Bürgerinnen und Bürger von Amtzell wahrgenommen“, sagt Einrichtungsleiter Klaus Krebs. Und Heilerziehungspflegerin Gabi Strohmaier ergänzt: „Bei solchen Begegnungen merkt man oft: Sie sind angekommen.“

 

 

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