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Elfriede Krapf feierte ihren 100. Geburtstag

Ulm-Wiblingen – Menschen, die 100 Jahre und mehr werden, sind nicht selten selbst am meisten über das eigene hohe Alter erstaunt. So auch Elfriede Krapf, die am 21. Februar dieses Jahres diesen hohen Geburtstag feierte. „Ich habe mich immer überall wohlgefühlt,“ sagt sie, und betont, dass sie sich innerlich deutlich jünger fühle. Seit fast vier Jahren lebt sie im Olga und Josef Kögel Haus der Stiftung Liebenau im Ulmer Stadtteil Wiblingen.

 

Das Foto zeigt die Geburtstagsfeier.

Elfriede Krapf feierte am 21. Februar 2025 ihren 100. Geburtstag. Ihre beiden Kinder überraschten sie mit einer Geburtstagsparty, zu der neben Familienangehörigen auch Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende eingeladen waren.

Das Foto zeigt Elfriede Krapf und Pflegepersonal.

Glückwünsche zum 100. gab es auch vom Pflegepersonal und von Einrichtungsleiterin Carolyn Thomas (re.) für Elfriede Krapf.

Es sind alte Fotos von Elfriede Krapf zu sehen.

Manche Dinge sind lange her. Fotos helfen Elfriede Krapf, sich zu erinnern. Das untere Foto zeigt sie als junge Frau, auf dem anderen Foto sieht man sie im Hintergrund mit ihren Geschwistern.

Privatsphäre am Morgen

Elfriede Krapf genießt es sehr, eher spät aufzustehen, im eigenen Zimmer zu frühstücken und hier auch ihre Vormittage zu verbringen. Ein bisschen verschmitzt grinst sie, als sie das erzählt. Sie liest regelmäßig in der Zeitung. „Ich wollte immer gescheit sein,“ sagt sie. Auch mit ihren 100 Jahren ist sie noch mobil – wenn auch mit Rollator als Hilfsmittel – sie hört und sieht gut.

 

Strenge Eltern

Geboren wurde Elfriede Krapf als drittes von drei Kindern in Frankfurt am Main. Die Schwester war 13, der Bruder sieben Jahre älter. Die Eltern hatten ein „schönes Geschäft“. Der Vater sei sehr streng gewesen. „Als Kind musste ich immer still sein.“ Aber bei Tante und Onkel durfte sie sein, wie sie war. Mit 15 Jahren begann sie eine dreijährige Lehre als Bürokauffrau. Die Lehrstelle hat sie sich selbst gesucht. „Ich habe immer gute Noten gehabt. Eine Vier durfte ich nicht heimbringen.“

 

Etikette

In der Ausbildungszeit lernte sie ihren ersten Mann kennen. Es war ihr Chef. Er habe sie immer angelacht, was sie als junge Frau nicht gleich richtig deuten konnte, erzählt sie mit einem Grinsen. Er hat ihr dann die Welt gezeigt – auch im übertragenen Sinne. Nicht nur bei Reisen nach Österreich, sondern auch wie man zum Beispiel mit Messer und Gabel speist. Den Eltern antwortete sie auf deren Verwunderung über diese Etikette: „Ja, so isst man draußen in der Welt.“

 

Angetan von der Welt

Und die große weite Welt hat es ihr zeitlebens angetan. Ihr Mann und sie reisten nach Österreich und, als es nach dem Krieg wieder möglich war, nach Frankreich. Der deutlich ältere Ehemann verstarb überraschend. Zwanzig Jahre etwa waren sie verheiratet. „Genau weiß ich es nicht mehr, es ist so lange her.“ Sie selbst sparte immer fleißig für Urlaube. Ihren zweiten Ehemann lernte sie – fast naheliegend – im Urlaub kennen. Er stammte aus Ulm. Hier lebte das Ehepaar mit ihren beiden Kindern, einem Sohn und einer Tochter.

 

Halt im Glauben

„Es war eine schöne Zeit“, fasst Elfriede Krapf rückblickend zusammen. Besonders in schwierigen Zeiten habe sie den „Lieben Gott“ angerufen, der ihr auch immer beigestanden habe. Aber auch sie selbst trug viel dazu, ein hohes Alter zu erreichen, auch wenn sie nie daran glaubte, es zu erreichen.

 

Sportlich und aktiv

Sie war immer sportlich, immer „dünn“, hat sich gesund ernährt, war fleißig und bescheiden. Nach wie vor ist sie aktiv, spielt gerne mit anderen und hat im Haus einige Freundinnen. Auch ihre Kinder nehmen sie oft zu Aktivitäten mit. „Ich will immer noch mitmachen“, lacht Elfriede Krapf. Nur: Wenn die 100-Jährige jemanden im Olga und Josef Kögel Haus zum Spaziergang auffordert, bekommt sie nicht selten eine Absage. „Du läufst uns zu schnell“, heißt es dann. „Das merke ich gar nicht“, schmunzelt Elfriede Krapf. Genauso wenig wie sie merkt, dass sie ein Jahrhundert alt ist. Innerlich fühle sie sich deutlich jünger. „Wie 60 oder 65“, sagt sie ein bisschen verlegen.

 

 

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