Vom ersten Tag an gerne hier
Zwischen der Kongregation der Franziskanerinnen von Sießen, der Stiftung Liebenau und dem Franziskuszentrum Friedrichshafen besteht seit vielen Jahren eine enge Verbindung. So kam es, dass Schwester Willebirg am 2. Januar 2000 im Franziskuszentrum ihren Dienst als Seelsorgebeauftragte antrat. Damals war sie 59 Jahre alt und bereits an mehreren Stationen tätig gewesen.
Schwester Willebirg stammt aus der Gemeinde Wolfegg, arbeitete als junges Mädchen mit Ordensschwestern in der damaligen Kinderheilstätte Wangen und ging von dort ins Kloster Sießen. 1962 war ihre Einkleidung, 1963 legte sie ihre Profess ab. Sie arbeitete als Wirtschafterin in verschiedenen Alten- und Pflegeheimen der Stiftung Lindenhof in Schwäbisch Gmünd, im Marienheim (Mädchenwohnheim) Stuttgart und im damaligen Altenheim St. Antonius in Friedrichshafen. Anschließend machte sie eine Ausbildung in Seelsorge und Altenpastoral und war seither 32 Jahre lang in der Seelsorge tätig: erneut in Schwäbisch Gmünd und zuletzt im Franziskuszentrum Friedrichshafen. „Ich habe vom ersten Tag an gerne hier gearbeitet“, sagt sie.
Gottvertrauen und ein großes Herz
Die Menschen haben dies gespürt – bei der Eucharistiefeier genauso wie beim gemeinsamen Fußballgucken. Schwester Willebirg habe das Leben im Franziskuszentrum „mit einem großen Herzen, mit Pragmatismus, Bodenständigkeit, Humor, Kraft und Energie“ mitgetragen und mitgestaltet, hob die frühere Einrichtungsleiterin Monika Paulus in der Abschiedsfeier hervor. Thomas Burghoff, der die Leitung des Hauses vor etwa einem Jahr übernommen hat, erklärte in persönlichen Worten: „Das Gottvertrauen, das sie uns jeden Tag vorlebt, hat mich sehr berührt und gestärkt.“
Immer wertschätzend und offen
Die Aufgaben, um die sich Schwester Willebirg im Franziskuszentrum gekümmert hat, waren so vielfältig wie das Leben selbst: Sie organisierte Gottesdienste im Jahresverlauf, besuchte Kranke, begleitete Menschen am Lebensende, spendete den Hinterbliebenen Trost, gestaltete und feierte Feste mit, motivierte Ehrenamtliche und führte unzählige Gespräche mit Bewohnerinnen und Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitenden. Kurzum: Sie war für die Menschen da – und dies „immer wertschätzend und offen“, wie Monika Paulus betonte.
Die Verbundenheit bleibt
„Du warst ein lebendiges Zeichen der Liebe Gottes.“ Mit diesen Worten wandte sich die Provinzvikarin der Franziskanerinnen von Sießen, Schwester M. Elsbeth Bischof, direkt an Schwester Willebirg und fügte hinzu: „Das Gute, das Du gewirkt hast, bleibt.“ Auch wenn die Kongregation jetzt nicht mehr durch eine Schwester im Franziskuszentrum präsent sein könne, so werde die Verbundenheit im Gebet doch weiter bestehen, versicherte sie.
Dank für das gute Miteinander
Schwester Willebirg dachte bei ihrem Abschied vor allem an die vielen Menschen, mit denen sie im Franziskuszentrum gelebt und gewirkt hat: „Vom fünften Stock bis hinab in den Keller, zu Küche und Hausmeister, möchte ich Danke sagen für das gute Miteinander.“ Sie dankte auch für die gute Zusammenarbeit mit den Geistlichen in all diesen Jahren und ganz besonders Pfarrer Wunibald Reiner, der mit seinen 98 Jahren immer noch dreimal wöchentlich Gottesdienste im Franziskuszentrum hält. Schwester Willebirg wünschte „Gottes Segen, Kraft, Friede und Freude im Herzen“.