Dank für Engagement
„Schön, dass Sie da sind,“ sagte Andreas Liehner, Leiter des Fachdienstes Betreutes Wohnen in Familien, bei der Begrüßung der Familien und den betreuten erwachsenen Menschen mit Behinderungen. Er überbrachte Grüße von den Landratsämtern der beiden Landkreise. Dem Dank der Leistungsträger schloss Liehner sich ebenfalls an und hob den persönlichen Einsatz und das große Engagement hervor – in unruhigen, ja gar beunruhigenden Zeiten ganz besonders.
Abwechslung und Erlebnistour
Im Brauereigasthof Schöre nahe Tettnang erwartete die Gäste dann ein interessantes Programm. Die junge Hofnachfolgerin führte durch die hofeigene Brauerei und erklärte Interessantes in Sachen Bier: Sie spannte den Bogen von den Zutaten über die verschiedenen Biere bis hin zur Lagerung. Das anschließende gemeinsame Abendessen hatte dann Leckereien vom Bauernhof parat sowie das hofeigene Bier und andere Sommergetränke.
Klare Regeln und Humor
Ein besonderer Programmpunkt des Tages waren die Ehrungen. Familie Schmelzer aus Ravensburg hat sich vor 25 Jahren entschlossen, die heute 72-jährige Marianne Maier in ihrer Familie aufzunehmen. Wer sie zusammen sieht, spürt die Verbundenheit und das Vertrauen. Die Fachkraft des BWF, Irene Forster, die die Familie und Marianne Maier begleitet, sagte bei der Ehrung: „Sie haben ein sehr ausgeprägtes soziales Engagement, besonders für benachteiligte Menschen.“ Neben einem großen Herzen zeichne die Familie ein großer pädagogischer Sachverstand aus. Klare Regeln und konsequentes Handeln aber auch Zivilcourage und Humor gehörten ebenfalls zur Beschreibung. Nicht zuletzt sei die Familie im positiven Sinne streitbar, was für andere Beteiligte nicht immer bequem sei. Die kontaktfreudige Marianne Maier genießt das familiäre Leben, aber auch ihre unabhängigen Aktivitäten, die altersbedingt jedoch deutlich zurückgehen.
Chance für gemeinsames Familienleben
Eine weitere Ehrung gab es für 20 Jahre Zusammenleben: Familie Ried bot einer jungen Frau mit Behinderung mit ihrem damals vier Wochen alten Töchterchen ein Zuhause, hob BWF-Fachkraft Sabine Axt hervor. Die Familie habe die junge Frau wie eine eigene Tochter aufgenommen und ins Herz geschlossen. Das kleine Kind hat sie großgezogen und ihm alles mitgegeben, was es für ein gelingendes Leben brauche. Die Mutter habe durch das Leben in der Familie die Möglichkeit erhalten, mit ihrer Tochter zusammen sein zu können und sie aufwachsen zu sehen.
Eine Heimat für einen jungen Mann
Geehrt wurde auch Helga Heil, die den heute 24-jährigen Alex mit sieben Jahren bei sich aufgenommen hat. Seit zehn Jahren wird sie inzwischen vom Fachdienst BWF begleitet. Für das Engagement und den Einsatz wurde ihr ebenfalls wie den beiden anderen geehrten Familie mit einer Urkunde und einem Geschenk gedankt. Die geehrten Familien stehen beispielhaft für alle Gastfamilien mit ihrem großen Engagement.