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Jugendliche aus dem Berufsbildungswerk unterstützen Straßenhunde in Montenegro

Ravensburg/Nikšic - Ein Team des Berufsbildungswerk (BBW) unterstützte die Tierschutzorganisation „Animal Soulmates e.V.“ bei der Errichtung einer Quarantäne-Station für Straßenhunde in Montenegro. Bei dem Projekt waren sechs Teilnehmende und zwei Betreuende maßgeblich an der Entstehung des Gebäudes beteiligt. 

Straßenhunde Montenegro

Tierschützer versuchen, durch Hundevermittlung, Bau von Hundehütten, tierärztliche Versorgungen und auch Kastrationsprogramme Straßenhunden in Montenegro zu helfen. Foto: Stiftung Liebenau

Straßenhunde Montenegro

Nach erfolgreicher Arbeit feiert das Team Richtfest. Foto: Stiftung Liebenau

Straßenhunde Montenegro

Im Unterricht wird ein Arbeitsmodell der geplanten Quarantäne-Station im Maßstab 1:10 angefertigt. Foto: Stiftung Liebenau

Straßenhunde Montenegro

Die 50 Quadratmeter große Quarantäne-Station nimmt Form an. Foto: Stiftung Liebenau

Missstände in Montenegro
Bernd Röhl, Vorstand der Tierschutzorganisation „Animal Soulmates“, besuchte im Frühjahr 2023 den Unterricht einer Klasse der Berufsvorbereitung (BVB) des Berufsbildungswerkes in Ravensburg, um auf die Lebensumstände von Tieren in Montenegro aufmerksam zu machen. „Speziell für Hunde ist die Lage überaus brisant“, berichtete Röhl den Schülerinnen und Schülern. Unzählige Straßenhunde würden hungern, seien verletzt und lebten zwischen Müllbergen in unwürdigen Bedingungen. Tierschützer vor Ort versuchten durch Hundevermittlung, Bau von Hundehütten, tierärztliche Versorgungen und auch Kastrationsprogramme der aktuellen Streuner-Entwicklung entgegenzuwirken. Dringend würden Quarantäne-Stationen benötigt, damit Hunde erfolgreich ins Ausland vermittelt werden können.

 

Startschuss für das Hilfsprojekt 
Projektanfragen wie dieses aus Montenegro werden im Berufsbildungswerk der Stiftung Liebenau als „Sozialprojekte“ eingestuft, bei denen der Auftraggeber die Materialkosten übernimmt und das Berufsbildungswerk im Rahmen der Berufsvorbereitung und Ausbildung die Arbeitsleistung einbringt. So waren sich die BVB-Klasse und Ludwig Speidler, der Betriebsleiter der BVB-Maßnahmen im Berufsbildungswerk, hinsichtlich der Übernahme des Auftrags schnell einig. „Mit diesem Auslandsauftrag bieten wir unseren Teilnehmenden die Möglichkeit, handwerkliche Fähigkeiten in einer realen Umgebung anzuwenden und gleichzeitig soziale Kompetenzen sowie pädagogische Faktoren zu entwickeln“, erklärte Speidler den Mehrwert des Hilfsprojektes für die fachliche, wie persönliche Ausbildung der jungen Menschen. 

 

Die Vorbereitung und die Herausforderungen vor Ort
Im Theorieunterricht erstellten nun die Teilnehmenden zusammen mit ihren Ausbildenden Zeichnungen, Pläne und Berechnungen. Zur besseren Vorstellung und Überprüfung der entworfenen Quarantäne-Station wurde ein Arbeitsmodell im besonders anschaulichen Maßstab 1:10 angefertigt. Bereits in dieser Planungsphase wurden sämtliche, in der späteren Umsetzung involvierte Baugewerke mit eingebunden. Nach fünf Wochen der Vorbereitung machte sich das bereichsübergreifende, achtköpfige Team aus angehenden Zimmerern, Schreinern, Malern und Maurern auf den Weg in das 1300 Kilometer entfernte Nikšić in Montenegro. Das Projektziel: die Errichtung des Rohbaus der Quarantäne-Station, inklusive Dach. Nach einer Zweitagesreise erwartete die Crew, neben den angekündigten Missständen bei den Tieren, auch die große Überraschung eines fehlenden Fundaments für das Bauvorhaben. „Wir haben improvisiert, eine Lösung gefunden und am Ende sogar unsere Zeitvorgabe übertroffen. Alle waren motiviert und haben sich gegenseitig unterstützt“, erzählte Niko, ein Schüler aus der BVB-Klasse, der bereits Erfahrungen auf dem Bau mitbrachte. 

 

Richtfest nach erfolgreicher Woche
Bereits nach fünf Arbeitstagen war das knapp 50 Quadratmeter große Gebäude im Rohbau errichtet, dank der Erfahrung und großen Konzentration aller Beteiligten. Das Richtfest konnte begangen werden. Der Stolz der Ausbildenden über ihre Schützlinge sowie die glücklichen Augen aller Teilnehmenden zeugten von einer starken Leistung und einem besonderen Wir-Gefühl. „Jeder hatte seinen Platz im Team. Hat einer geschwächelt, haben die anderen ausgeholfen. Wir sind alle über uns hinausgewachsen“, so Ausbilder Bela Wiemeler dazu zufrieden. 

 

Der Erfolg spricht für sich
Vom Start bis zum Ende des Projektes zeigten die Jugendlichen eine bemerkenswerte Arbeitsmoral. Eine Reise, die neben der Entwicklung der handwerklichen Fertigkeiten auch die Selbstständigkeit und Teamfähigkeit der Teilnehmenden förderte. Es lehrte sie, Verantwortung zu übernehmen und lösungsorientiert zu arbeiten. Doch bei alldem rettet das Projekt künftig hunderte Hundeleben und verhilft dem Tierwohl auch in Montenegro zu einem höheren Stellenwert in der Gesellschaft.

 

 

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