„In den vergangenen fünf Jahren hat sich ein Markt mit vielfältigen Angeboten entwickelt“, konstatierte Dr. Markus Nachbaur, Vorstand der Stiftung Liebenau, in seiner Rede zu Beginn der Veranstaltung. Er stellte die „Zustifterrente“ vor, die die Stiftung Liebenau als einer der ersten Anbieter in Deutschland schon vor gut 20 Jahren entwickelt hat. „Die Zustifterrenten sind mehr als ein Invest – bei uns stehen die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren im Mittelpunkt“, betonte Nachbaur, der darauf verwies, dass bislang alle 130 Verträge der Stiftung Liebenau eingehalten werden konnten und ohne Änderungen vollständig erfüllt werden.
Millionen Haushalte als potenzielle Zielgruppe
Welches Potenzial im Immobilienverzehr schlummert, zeigt sich unter anderem daran, dass vor gut zwei Jahren Engel & Völkers, eines der größten deutschen Maklerunternehmen, eingestiegen ist. „Der Markt ist gigantisch, wir gehen von zwei Millionen Eigentümern aus, die aktuell für einen Teilverkauf in Frage kommen“, erklärte Christian Kuppig, Geschäftsführer der Engel & Völkers LiquidHome GmbH, die das Modell des Teilverkaufs anbietet. In fünf Jahren könnten es sogar 2,7 Millionen sein, die Lösungen für die Lücke zwischen hohen Immobilienvermögen auf der einen und dem Wunsch nach Liquidität im Alter auf der anderen Seite bräuchten. „Wir werden einen Riesenboom erleben“, glaubt auch Günther Strehle, Verkaufsleiter bei Wüstenrot Immobilien – dies natürlich auch als Kehrseite eines Immobilienmarkts, der von ökonomischer Unsicherheit, steigenden Energie- und Klimaschutzkosten sowie Inflation gekennzeichnet sei.
Besserer Schutz für „verletzliche Verbraucher“
Deutlich wurde jedoch auch, dass Immobilienverzehrprodukte eben kein Finanzprodukt wie jedes andere sind und Anbietern daher eine besondere Verantwortung zukommt – die sie bislang nicht immer erfüllen. Als „verletzliche Verbraucher“ beschrieb der renommierte Fachanwalt Prof. Dr. Julius Reiter die alternden Kunden. Intransparente Verträge böten aber auch für Anbieter Risiken. „Wer Vertrauen verspielt, hat schon verloren.“ „Die Kunden müssen wissen, was auf sie zukommt“, forderte auch Alexander Krolzik von der Verbraucherzentrale Hamburg e. V. Immerhin habe sich die Verbraucherschutzministerkonferenz im Juni erstmals für eine stärkere Regulierung des Markts ausgesprochen. Noch besser, so die Mehrheit der Anwesenden, wäre es jedoch, wenn dies der Branche selbst gelänge. „Es ist jetzt an uns, gemeinsam Mindeststandards zu setzen“, resümierte Christoph Sedlmeier, Leiter der Abteilung Zustifterrente und Konzeptentwicklung bei der Stiftung Liebenau, die Tagung.
Mehr Informationen unter Zustifterrente, die Immobilienverrentung der Stiftung Liebenau.