Außenwohngruppe als zweiter Lebensbereich
Der Förderbereich als „zweiter Lebensbereich“ ist dort in das Wohnhaus integriert. In einer großen Küche mit eigenem Koch können sich Bewohnerinnen und Bewohner bei der täglichen Zubereitung der Mahlzeiten einbringen. Neben niederschwelligen Beschäftigungen liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Umsetzung handwerklicher und künstlerischer Projekte. Einkaufsläden und die Bücherei sind in Fußnähe.
Wer profitiert von Normalität, wer eher nicht?
Als wir die Wohngruppe 2019 bezogen, überlegten wir intensiv, welche unserer Bewohnerinnen und Bewohner von diesem Außenstandort profitieren. Wer ist selbständig, geht gerne Einkaufen oder tritt in Kontakt mit anderen Menschen? Die Realität zeigt, dass manche vom gemeindeintegrierten Wohnen, welches mehr Normalität zulässt, profitieren. Für sie ist es der nächste logische Entwicklungsschritt. Andere hingegen fühlen sich an unserem Standort in Liebenau deutlich wohler, weil sie, so absurd es klingen mag, dort mehr Teilhabe haben können, als am Außenstandort. Ein Vorteil unseres Heimes ist, dass wir auf unsere Bewohnerinnen und Bewohner individuell reagieren können und das für sie passende Setting finden.
Das Ziel: Teil eines sozialen Gefüges zu sein
Außenstehende machen sich häufig nicht klar, welche Menschen bei uns leben und welche Facetten das Thema „Behinderungen“ mit sich bringt. Auch wir fragen uns regelmäßig: „Inklusion – geht das mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern überhaupt?“ Für uns bedeutet Inklusion, dass diese Menschen in eine Gruppe integriert leben und Teil eines sozialen Gefüges sind. Viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner kennen das Gefühl von Ausgrenzung. Wir ermöglichen auch den Schwierigsten, sich als Teil einer Gruppe zu erleben. Egal, wie verhaltensauffällig und besonders die Menschen sind, sie haben ihren Ort, werden gemocht, dürfen so sein, wie sie sind. Das hat bei uns einen hohen Stellenwert.