„Facetten des Menschseins“
„Dankbar und erfüllt“ sei sie von ihrer Zeit in der Stiftung Liebenau, sagt Irmgard Möhrle-Schmäh. Die Stiftung Liebenau habe ihr den Einstieg ins Berufsleben und eine stete Entwicklung ermöglicht. Die diplomierte Verwaltungswirtin war 1999 ins Berufsbildungswerk Adolf Aich gekommen und war im Jahr 2003 in die St. Lukas-Klinik, und damit in ein neues Aufgabenfeld, gewechselt. 2015 übernahm sie die Geschäftsführung der heutigen Liebenau Kliniken, zunächst gemeinsam mit Sebastian Schlaich, seit 2021 mit dem Heilpädagogen Alfons Ummenhofer. Ein sehr breites fachliches Feld habe sie in diesen Jahren kennengelernt und vieles „über die unterschiedlichsten Facetten des Menschseins, die sich hier so deutlich zeigen.“
Herausforderungen im Gesundheitswesen
Dank richtet sie an die Mitarbeitenden wie auch an das Leitungsteam, die nicht nur in den beiden Corona-Jahren viele Herausforderungen gemeinsam bewältigt hätten. Auch für die Zukunft sieht die scheidende Geschäftsführerin große Aufgaben an Klinikleitung und Mitarbeiterteam. „Die derzeitigen Entwicklungen der Krankenhauslandschaft lassen wenig Raum für die Ansprüche unserer besonderen Patientinnen und Patienten“, so ihre Befürchtung. Umso wichtiger sei es, den Platz als kleine hochspezialisierte Klinik zu behaupten – „im Interesse der betroffenen Menschen“.
„Stabilität und Weiterentwicklung“
Mit Bedauern, aber mit Verständnis für den Wunsch nach einer Neuorientierung, lässt der Vorstand der Stiftung Liebenau die Geschäftsführerin gehen. „Frau Möhrle-Schmäh hat in den Liebenau Kliniken in schwierigen Zeiten für Stabilität gesorgt und neben den wirtschaftlichen Herausforderungen auch jederzeit die Weiterentwicklung des Unternehmens erfolgreich umgesetzt“, sagt Vorstand Dr. Markus Nachbaur. Die Geschäftsführung liegt nun zunächst ganz bei Alfons Ummenhofer, unterstützt von einem starken Leitungsteam. Für ihn bedeutet der Weggang seiner Geschäftsführungskollegin einen großen Verlust. „Aber wir wissen, wie sehr Irmgard Möhrle-Schmäh mit dieser schwierigen Entscheidung gerungen hat. Und sie hat unseren größten Respekt für diesen mutigen Schritt.“
Neue unternehmerische Perspektiven
Nachdem sie in ihrem bisherigen Berufsleben den Fokus allein auf die Stiftung Liebenau gelegt hat, möchte sie nun ihre Erfahrungen und Kompetenzen zukünftig noch einmal in einer ganz anderen Branche einsetzen: Das Unternehmen, das sie gemeinsam mit ihrem Mann aufbaut, widmet sich denkmalgeschützten Gebäuden und Arealen. „In vielen Gemeinden im Bodenseeraum gibt es solche Gebäude, die neuer Konzeptionen bedürfen, für eine nachhaltige Nutzung und Weiterentwicklung“, erläutert sie. Eine Aufgabe, die sie neu herausfordert und begeistert.