Staunen über die gesammelte Menge
Am Ende ihres Arbeitstages staunten die Jugendlichen selbst. „Wie? So viele Äpfel haben wir gerettet? Das ist ja toll“, sagten sie begeistert und voller Stolz auf ihre Leistung. Auf Streuobstwiesen der Stadt Ulm in Eggingen sowie des Landes Baden-Württemberg in Ringingen und Pappelau hatten sie einen Tag lang Äpfel vom Boden aufgelesen und von Bäumen geholt. Beteiligt waren Schülerinnen und Schüler der Berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE) und der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) sowie Auszubildende für Gebäude- und Umweltdienstleistungen. Das RAZ Ulm bereitet Jugendliche mit überwiegend psychischem Unterstützungsbedarf gezielt auf ihren beruflichen Weg vor.
Auch der Saftverkauf dient der Ausbildung
„Die Äpfel sind dieses Jahr sehr saftig“, stellte BVE-Lehrer Andreas Zagst fest. So ergaben die 800 Kilogramm Äpfel 525 Liter Apfelsaft. Das Pressen in der Mosterei Buchele erlebte ein Großteil der Jugendlichen mit. Auch in den Verkauf sind Schülerinnen und Schüler eingebunden: Die 105 Saftkartons werden nun im „s’lädle“ im RAZ durch Jugendliche des Berufsfeldes Handel im Rahmen des BvB und des Vorqualifizierungsjahres Arbeit und Beruf (VAB) verkauft.
Jugendliche erleben Selbstwirksamkeit
Mit dieser Apfelaktion verfolgt das Regionale Ausbildungszentrum Ulm mehrere Ziele. „Die Jugendlichen sind aktiv an der gesamten Produktionskette von der Apfelernte bis zum Apfelsaft beteiligt“, erklärt Bildungsbegleiter Olaf Schrader. „Wichtig dabei ist auch, dass sie Selbstwirksamkeit erfahren. Sie erleben ihr eigenes Tun als erfolgreich.“ Gleichzeitig können die Ausbilder die Jugendlichen alltagspraktisch erleben und die maßnahmenübergreifende Aktion fördert die Gemeinschaft. Weitere Aspekte seien die unmittelbare Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit sowie die Bewegung der Jugendlichen in der Natur.