Seitlich streichen für weitere Aufgabenfelder <>

Jugendliche des RAZ Ulm pflegen den jüdischen Friedhof von Buttenhausen

ULM – Grabpflege und Erinnerungskultur verband ein Projekt, das im Regionalen Ausbildungszentrum (RAZ) Ulm entstand. Jugendliche, die dort in verschiedenen Maßnahmen ausgebildet werden, pflegten Gräber auf dem jüdischen Friedhof in Buttenhausen und besuchten die Gedenkstätte Grafeneck. Das Projekt entstand im Rahmen eines Demokratietrainings des RAZ Ulm und wurde mit einem Film dokumentiert.

Angehende Fachwerker für Gebäude- und Umweltdienstleistungen des RAZ übernahmen die Grabpflege auf dem jüdischen Friedhof in Buttenhausen.

Angehende Fachwerker für Gebäude- und Umweltdienstleistungen des RAZ übernahmen die Grabpflege auf dem jüdischen Friedhof in Buttenhausen.

Der Besuch in Grafeneck hinterließ einen starken Eindruck bei den Jugendlichen.

Der Besuch in Grafeneck hinterließ einen starken Eindruck bei den Jugendlichen.

Auseinandersetzung mit dem Thema „Euthanasie“

„War das verrückt, was da stattfand“, so oder so ähnlich lauteten bedrückte Kommentare von Jugendlichen des RAZ Ulm, die den jüdischen Friedhof von Buttenhausen und das Dokumentationszentrum Grafeneck besuchten. Unter der Überschrift „Erinnerung vor Ort“ begaben sie sich auf die Spurensuche nach jüdischer Kultur und setzten sich mit dem Begriff „Euthanasie“ auseinander. Bildungsbegleiter und Medienpädagoge Olaf Schrader konzipierte das Projekt.

 

Grabpflege in Buttenhausen

Die Idee, Gräber auf dem jüdischen Friedhof in Buttenhausen zu pflegen und dabei gleichzeitig Geschichte zu vermitteln, kam vom Ausbilder der Fachwerker für Gebäude- und Umweltdienstleistungen des RAZ, Wolfgang Hölz. Projektleiter Olaf Schrader knüpfte daraufhin Kontakt zum Münsinger Stadtarchivar Yannik Krebs und zu Kathrin Bauer vom Dokumentationszentrum Grafeneck, dem Ort, an dem 1940 über 10.000 Menschen mit Behinderungen vergast worden waren.

 

Projekt gefördert

Durch eine Förderung im Rahmen des Förderprogramms Bündnis[&]Bildung gegen Antisemitismus, finanziert aus Mitteln der Stiftung EVZ, des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration sowie des Staatsministeriums Baden-Württemberg, konnte das Projekt verwirklicht werden.

 

Grausame Geschichte

Der Ehrenamtliche Eberhard Zacher führte über den jüdischen Friedhof Buttenhausen. Er erläuterte die jüdische Friedhofskultur, die verschiedenen Symbole auf den Grabsteinen und die große wirtschaftliche Bedeutung der Juden im Ort. Eines der letzten Gräber ist das eines jüdischen Ehepaars, das Selbstmord verübte, um dem Abtransport ins Konzentrationslager zu entgehen.

 

Wahnsinn des Naziregimes

Die Jugendlichen besuchten auch das Schloss Grafeneck. Dort saßen sie im gleichen Raum, in dem einst die Menschen saßen, die 1940 im Rahmen der „Euthanasie“ über 10.000 Menschen umbrachten. Manch einer schüttelte ungläubig den Kopf über den Wahnsinn des nationalsozialistischen Systems. Alle standen still vor dem Gedenkstein für die 491 Bewohnerinnen und Bewohner der Stiftung Liebenau, die 1940 in Grafeneck ermordet wurden.

 

Projekt mit Film dokumentiert

Bedrückende und berührende Szenen zeigt der während des Projektes entstandene Videofilm, den unter anderem Nadine Nilson mitgestaltete, die im RAZ ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Der Film soll auch für Unterrichtszwecke verwendet werden. Er ist auf YouTube abrufbar:

 

 

 

Bunt, fachlich fundiert und voller Leben: Erfahren Sie in Interviews und Reportagen mehr über unsere spannende Arbeit in unseren Themendossiers >

 


Pressekontakt:
Stiftung Liebenau
Abteilung Kommunikation und Marketing
Siggenweilerstr. 11 
88074 Meckenbeuren 
Telefon +49 7542 10-1181
presse(at)stiftung-liebenau.de