Große Musizierfreude und enormes Können
Es gibt einiges, das die zwölf jungen Musiker und eine junge Musikerin verbindet: Sie alle werden an der Musikschule Meckenbeuren ausgebildet und haben beim Regional-, Landes- oder sogar Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ in diesem Jahr einen ersten Platz erreicht. Sie alle ließen das Publikum beim Liebenauer Konzert an ihrer großen Musizierfreude teilhaben und zeigten dabei ein enormes Können. Sie stellten Ausschnitte aus ihren Wettbewerbsprogrammen vor, wobei die Bandbreite der Werke vom Barock bis zu zeitgenössischen Kompositionen reichte.
Gut aufeinander eingespielte Duos und Trios
Ob Bongos, Tamtam, Pauken, Becken, Klanghölzer, Triangel, Vibraphon oder Marimbaphon: Wer beim Stichwort „Schlagzeug“ nur an ein Drumset dachte, kam bei diesem Konzert ins Staunen angesichts der Fülle an Einzelinstrumenten. Gleich zu Beginn präsentierten sich Mara Krzemien, Lorenzo Heizenröther und Johannes Niedermeier als hochkonzentriertes und gut aufeinander eingespieltes Trio, das diesem Instrumentarium mitreißende Rhythmen und tolle Klänge entlockte. Temporeich interpretierten Jonathan Stoppel und Simon Ege ein Bach-Werk, zupackend erzeugten sie in einem weiteren Stück fast widerstreitende Wellen von mächtigen und schwebenden Schlagzeugklängen.
Mitreißende Schlagzeugklänge
Samuel Graf und Moritz Krzemien beeindruckten als Duo mit an- und abschwellenden Schlagzeug-Dialogen und rhythmisch getriebenen Marimba-Melodien. Mal erinnerte ihr Spiel an einen aufziehenden Sturm, mal an einen vorwärtsstrebenden Lauf. Geradezu meisterhaft nutzten Elia Probst, Finn Spinnenhirn und Johannes Gessler die große Fülle an Einzelinstrumenten, die sie in raschen Wechseln, in verblüffenden Kombinationen und immer im perfekten Zusammenspiel einsetzten.
Drei junge Blechbläser als Solisten
Noch größer wurde die Klangvielfalt bei diesem Konzert durch drei junge Blechbläser, die als Solisten auftraten und dabei einfühlsam von Andrea Ringdahl am Flügel begleitet wurden. Souverän interpretierte Luis Probst drei Variationen mit seinem Waldhorn und entfaltete dabei die getragenen Passagen genauso hervorragend wie die Abschnitte mit fröhlichem Charakter. Mitreißend und schwungvoll spielte Johannes Keckeisen zwei Stücke, die an Tanzlieder erinnerten, und brachte dabei den warmen Klang seines Tenorhorns gut zur Geltung. Beeindruckend erzeugte Jannis Timmermann mit seiner Posaune vielfältige Klangbilder: mal wogend und fast verträumt, mal munter und hüpfend, mal fast hymnisch und dann wieder weich auslaufend.
Musikschulleiter Jörg Scheide moderierte den Konzertnachmittag. Begleitet und betreut wurden die Kinder und Jugendlichen bei ihrem Auftritt zudem von den Musikschullehrern Claus Furchtner und Sven Pech.
Nächstes Konzert im Oktober
Die Stiftung Liebenau ermöglicht mit dieser Konzertreihe Menschen mit und ohne Behinderungen ein gemeinsames Kulturerlebnis. Beim nächsten Liebenauer Konzert am Sonntag, 20. Oktober, um 16 Uhr spielt das Posaunen-Tuba-Quartett „ars bucinarum“.