38 Jahre lang Ärztin an der St. Lukas-Klinik
38 Jahre lang war Dr. Ehrmann Ärztin an der St. Lukas-Klinik der Stiftung Liebenau. Dass sie einmal diesen Weg einschlagen würde, zeichnete sich schon recht früh ab, wie Dr. Nachbaur ausführte. „Ihr Elternhaus grenzte direkt an das Stiftungsgelände an und Ihr Vater Dr. Bernhard Ehrmann war ab 1947 alleiniger Arzt der damaligen Heil- und Pflegeanstalt. Er war fast 40 Jahre lang Arzt in Liebenau.“ Bereits im Alter von vier Jahren habe Dorothea Ehrmann gewusst, dass sie Ärztin werden wolle, berichtet Dr. Nachbaur.
Dieses Ziel verliert sie auch als Erwachsene nicht aus dem Blick. Nach dem Medizinstudium und einer ersten beruflichen Station in Ravensburg beginnt Dr. Dorothea Ehrmann am 1. November 1986 ihre Tätigkeit als Ärztin bei der Stiftung Liebenau. In den ersten 28 Jahren arbeitet sie in der Ambulanz als Haus- und Heimärztin. Zur Jahreswende 2014/2015 wechselt sie in die Akutstation, die sie ab 2016 leitet und für die sie als Oberärztin die Verantwortung übernimmt. Im Oktober 2024 wird Dr. Dorothea Ehrmann in den Ruhestand verabschiedet.
„Ein Aushängeschild der St. Lukas-Klinik und der Stiftung Liebenau“
In seiner Rede hebt Dr. Nachbaur ihre Empathie, ihr Engagement, ihre Kollegialität und ihre Menschlichkeit hervor, mit der sie sich knapp vier Jahrzehnte lang um Menschen mit Behinderungen kümmerte, wenn diese erkrankt waren.
„Liebe Frau Dr. Ehrmann, das war mehr als Arbeit, mehr als ein Job. Es war ein Lebenswerk. Mit Ihrer hohen ärztlichen Fachlichkeit, Ihrem riesigen Engagement, Ihrer stets positiven Grundhaltung und Freundlichkeit sind Sie ein Aushängeschild der St. Lukas-Klinik und der gesamten Stiftung Liebenau. Unser aller Dankbarkeit für Ihr Lebenswerk kommt von Herzen und das Ehrenzeichen soll all dies unterstreichen“, so Dr. Nachbaur. In ihrer Dankesrede erinnert die frischgebackene Ehrenzeichenträgerin an das Motto der Stiftung Liebenau: in der Mitte der Mensch. „Und immer gilt das Motto als Botschaft, jeden einzelnen Menschen in der Mitte zu behalten und selbst Mensch zu sein, ja, in schwierigen Situationen Mensch zu bleiben, Respekt zu wahren, gegen Hass, Spaltung und Ausgrenzung anzugehen. Ich will für Offenheit, Ehrlichkeit, Humor, Bedachtheit, Fröhlichkeit, für einen liebevollen und respektvollen Umgang stehen.“
27 Jahre im Einsatz für Kolleginnen und Kollegen und Menschen mit Behinderungen
Auch für Franz Völk war seine Tätigkeit bei der Stiftung Liebenau mehr als ein Job. Er beginnt seine Laufbahn bei der Stiftung Liebenau am 1. Februar 1996. Damals ist er schon ausgebildeter Koch und Konditor. Noch im selben Jahr schließt er seine Ausbildung zum Bürokaufmann ab. Kurz darauf wechselt er als „Gruppenleiter WfbM Catering“ in die Liebenau Service GmbH. 2013 verändert er sich dann als Gruppenleiter innerhalb der Werkstätten und geht vom Bereich Catering in die Bereiche Gebäudeservice, Transportlogistik und Materiallogistik. Diesen bleibt er bis zum Austritt am 20. Juni 2023 treu.
„Lieber Herr Völk, neben Ihrer ‚eigentlichen‘ Berufslaufbahn bleibt vor allem auch Ihr darüberhinausgehendes Engagement für die Menschen mit Behinderung sowie für Ihre Kolleginnen und Kollegen in Erinnerung. Ich meine konkret Ihre Tätigkeiten als Schwerbehindertenvertreter, Vertrauensperson des Werkstattrats und Betriebsrat“, berichtet Stiftungsvorstand Dr. Berthold Broll. Betriebsrat in der Liebenau Service GmbH war Franz Völk von 2002 bis 2022, darüber hinaus von 2006 bis 2022 Mitglied der Gesellschaftsübergreifenden Mitarbeitervertretung (GÜMAV).
„Teamplayer und Tausendsassa“
„Als Vertrauensperson des Werkstattrats kümmerten Sie sich von 2000 bis zu Ihrem Austritt 2023 mit viel Herzblut und Empathie um die Belange unserer Werkstattbeschäftigten (WfbMler)“, so Dr. Broll. Er beschreibt Franz Völk als einen „echter Teamplayer und Tausendsassa“, der eine Vielzahl von Festen und Veranstaltungen tatkräftig mitorganisierte. Seine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen würden ihn als „hilfsbereit, herzlich, engagiert, offen, sehr wertschätzend und nahbar“ beschreiben, zählt Dr. Broll auf. „Es ist mir eine große Freude, Ihnen voller Dankbarkeit für Ihr herausragendes Engagement und Ihren Einsatz für Ihre Mitmenschen – seien es WfBM-Beschäftigte oder Kolleginnen und Kollegen – das Ehrenzeichen der Stiftung Liebenau zu verleihen.“
In seiner Rede bringt Franz Völk seinen Dank an alle Weggefährtinnen und Weggefährten zum Ausdruck, einen besonderen Dank richtet er dabei an die Beschäftigten in den WfbM. „Die WfbM hat mich stark begleitet“, sagt er. Er kommt auch auf die Offenen Hilfen zu sprechen, bei den er sich nach wie vor zusammen mit seiner Frau ehrenamtlich engagiert und beispielsweise Kochen und Kegeln anbietet. „Der Kontakt mit Menschen mit Behinderungen ist einfach toll. Das möchte ich nicht aufgeben“, so der Ehrenzeichenträger.