Ökonomische Nachhaltigkeit
Das liebe Geld – Stiftung Liebenau setzt auf nachhaltige Finanzanlagen
Stiftungen sind – mit Ausnahme von Verbrauchsstiftungen – aus ihrem Grundverständnis heraus bereits auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Sie sind dazu verpflichtet, sich in einer Welt im Wandel dauerhaft zu erhalten. Der Stiftung Liebenau ist dies seit 152 Jahren gelungen. Bereits 2007 hat die Stiftung Liebenau Nachhaltigkeitsaspekte bei ihren Finanzanlagen berücksichtigt. Der Erhalt des Stiftungsvermögens ist essenziell, da hierdurch die operativen Tätigkeiten langfristig gesichert werden. Risiken werden daher nur im erforderlichen Ausmaß eingegangen.
Nachhaltigkeitskriterien beachten
Nachhaltigkeitskriterien stellen für die Stiftung keinen Nachteil dar. Im Gegenteil: Es wird erwartet, dass dadurch das Risiko bei gleichem Ertrag verringert werden kann. Die mit der Verwaltung beauftragten Institute müssen die vorgegebenen Nachhaltigkeitskriterien beachten und regelmäßig deren Einhaltung nachweisen. Die Stiftung Liebenau, insbesondere der verantwortliche Vorstand sowie Mitarbeitende der Finanzabteilung informieren sich fortlaufend über Entwicklungen nachhaltiger Finanzanlagen. Sie tauscht sich regelmäßig mit Finanzinstituten aus. Dabei werden die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit beleuchtet und zu optimieren versucht.
Einfache Bankprodukte werden überwiegend bei kirchennahen sowie regional verankerten Banken gehalten. Die Stiftung Liebenau setzt im Bereich der Wertpapiere seit 2011 ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance, d.h. Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) ein, und legt Ausschlusskriterien fest. Dabei wird das ESG-Rating unter Berücksichtigung mehrerer Rating-Agenturen ermittelt, ein Mindestrating vorgegeben (best-in-class-Ansatz). Die UN Global Compact Prinzipien fließen in die Bewertung ein.
Nachhaltige Verbesserungen unterstützen
Ein weiterer Baustein sind Mikrofinanzanlagen, durch die eine direktere, nachhaltige Verbesserung der Lebensumstände armer Menschen in Entwicklungsländern erreicht werden soll, auch „impact investing“ genannt. Hierunter kann man auch den Betrieb gemeinnütziger Tochtergesellschaften verstanden werden: Sie setzen einerseits den Stiftungszweck um und dienen andererseits dem nachhaltigen Bestand der Stiftung. Darüber hinaus kommt bezüglich der Wertpapiere ein Risiko-Overlay zum Einsatz, das mit einem festgelegten Risikobudget verhindern soll, dass sich Extremrisiken auf den Fortbestand der Finanzanlagen auswirken.
Die Stiftung Liebenau legt Wert darauf, dass eine zusätzliche Wirkung indirekt durch aktives Einwirken („engagement“) der beauftragten Institute auf die Firmen der durch sie erworbenen Wertpapiere angestrebt wird. (me)