Viel Engagement bei Migranten – aber hohe bürokratische Hürden
Dabei traf Lucha die ersten Teilnehmerinnen der neuen Maßnahme „Pflegassistent/-in mit Betreuung“, die auf eine gemeinsame Initiative des Jobcenters und der Agentur für Arbeit zurückgeht und aktuell zwölf Quereinsteigerinnen für Basistätigkeiten in der Pflege qualifiziert – ein Erfolgsmodell, das künftig womöglich stärker modular aufgebaut wird, um die Ausbildungsinhalte noch passgenauer und individueller zuschneiden zu können. Zwei Jahre lang dauert die Ausbildung als „Altenpflegehelferin/-helfer für Menschen mit Migrationshintergrund“. Im Dialog mit dem Minister wurde klar: Diese Menschen bringen viel Engagement mit nach Deutschland, leiden zum Teil aber unter hohen bürokratischen Hürden und langwierigen Prozessen, etwa im Hinblick auf eine Aufenthaltserlaubnis. Eine dritte Personengruppe, die in der Pflegefachschule ihre Ausbildung absolviert, umfasst Menschen mit einem Anspruch auf eine berufliche Rehabilitationsmaßnahme. Sie erhalten in Berufspraxis wie ihrem Lebensalltag eine besonders intensive Betreuung, erklärte Carola Merk, Fachabteilungsleiterin Altenpflegehilfe der Josef-Wilhelm-Schule. Der Erfolg: Die Vermittlungsquote für Pflegeassistenten mit Reha-Staus liegt im BBW bei 100 Prozent.
Bei der Pflege geht es nicht nur um Fachkräfte
Über ihre Zukunftsperspektiven müssen sich die Teilnehmenden generell kaum Sorgen machen, versicherte Minister Lucha: „Es gibt in den nächsten Jahrzehnten keine sichereren Arbeitsplätze als jene in der Pflege und Gesundheit. Wir brauchen Sie alle!“ In Richtung der Pflegefachschule betonte er: „Was diese Ausbildungsstätte leistet, ist à la bonne heure – herzlichen Dank für ihren großen Einsatz! Dies motiviert uns in der Politik, solche Ausbildungswege weiter zu fördern.“
Christian Braun, Geschäftsführer des Berufsbildungswerks Adolf Aich, freut sich über diese Bestätigung der Arbeit seines Teams: „Der Pflegeberuf besteht eben nicht nur aus Fachkräften. Er ist sehr viel differenzierter, weil die Bedarfe der Gesellschaft differenziert sind. Wir brauchen auch helfende Hände und Menschen, die Basisarbeit leisten – und wir können viele dieser Berufsprofile abbilden.“
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