Der Drache als Stolperstein
Für die Reflektion ihrer bisherigen Ausbildungszeit nutzten die Auszubildenden das sogenannte „Lego Serious Play“. In Kleingruppen wurde mit Legosteinen jeweils ein Modell gebaut. Dies sollte die aktuelle Situation während der Ausbildung widerspiegeln. Durch diese besondere Art von Moderationstechnik können einzigartige, nachhaltige und praktische Lösungen für komplexe Fragen erarbeitet werden. Zudem fördert sie Problemlösungskompetenzen und den Einsatz von Fantasie. So symbolisiert beispielsweise ein Drache bestimmte Stolpersteine. Mit dem Erkennen solcher Situationen konnten im anschließenden Gespräch in der großen Runde mögliche Alternativen aufgezeigt werden.
Wie in einer WG
Daniel Klöckler, der in einem Wohnhaus in Bad Wurzach seine Ausbildung macht, vergleicht seine Arbeit mit dem Wohnen in einer WG: „Wir planen alles zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, wir gehen gemeinsam einkaufen, kochen miteinander und überlegen uns verschiedene Freizeitaktivitäten.“ „Wir lieben unseren Job“, das verkündet mit einem strahlenden Lächeln Vanessa Hunguru aus Simbabwe. Nichts sei schöner, als wenn die betreuen Menschen sich freuen, über einen Witz gemeinsam lachen oder sie zusammen Feste feiern. Voraussetzung, um in diesem Beruf auch seine Erfüllung zu finden, seien Empathie, Kreativität, Menschenkenntnis, Geduld und Flexibilität, darin waren sich alle Auszubildenden einig.
Theoretisches Hintergrundwissen
Die Ausbildung gliedert sich in einen praktischen Teil, der in den verschiedensten Einrichtungen der Liebenau Teilhabe stattfindet, und dem theoretischen Teil in einer Fachschule, unter anderem im Institut für Soziale Berufe (IfSB) in Ravensburg. Dort erhalten die Schülerinnen und Schüler Unterricht in Pädagogik und Heilpädagogik, Psychologie, Medizin, Pflege oder heilerziehungspflegerischer Praxis. „Das ist echt sehr interessant“, meint Andrea Leòn Ramirez aus Kolumbien. Für sie, wie für die allermeisten, haben sich ihre Erwartungen an die Ausbildung absolut erfüllt. Für Daniella Razafindraibe aus Madagaskar gibt es nur ein Problem: „Ich verstehe gut Deutsch, aber das Schwäbische ist ziemlich schwer“, sagt sie mit einem Schmunzeln.