Vorteile für beide Seiten
„Als Fachkräfte haben sie nun einen anderen Status, sie haben mehr Befugnisse und bekommen ein höheres Gehalt“, erläutert Peter Fröhlich, Ausbildungsbeauftragter der St. Lukas-Klinik der Stiftung Liebenau in Meckenbeuren. Und die St. Lukas-Klinik und die Liebenau Teilhabe, bei denen die Absolventen schon zuvor als Pflege- und Erziehungshelfer beschäftigt waren, gewinnen durch den Abschluss engagierte Fachkräfte. „Für uns ist das unglaublich wertvoll“, sagt Peter Fröhlich. „Beide Seiten gewinnen.“
Das sind die Voraussetzungen
Die neue, kürzere Form der Ausbildung wurde vor zwei Jahren am Institut für Soziale Berufe (IfSB) zum ersten Mal ins Leben gerufen. Sie ist an zwei Bedingungen geknüpft: „Voraussetzungen sind Mittlere Reife und eine einschlägige Berufserfahrung von mindestens zwei Jahren“, gibt Peter Fröhlich einen Einblick. Der Ausbildungsbeauftragte hat Respekt vor der Leistung der Absolventinnen und Absolventen, die während ihrer Ausbildung weiterarbeiteten. „Es war eine Mischung aus Präsenz- und Onlineunterricht und einiges an Selbststudium. Sie sind nur teilweise in die Schule und mussten sich viel selbständig erarbeiten.“ Die St. Lukas-Klinik und die Liebenau Teilhabe kamen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegen und unterstützten die zukünftigen Heilerziehungspfleger sowohl finanziell als auch zeitlich.
Warum das Modell auch für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger interessant ist
Nach Abschluss der zwei Jahre legten die neun Mitarbeitenden, drei von der St. Lukas-Klinik und sechs von der Liebenau Teilhabe, vor kurzem eine sogenannte Schulfremdenprüfung ab. In dieser wurden an sie dieselben Anforderungen gestellt wie an reguläre Prüflinge. Peter Fröhlich hält das Modell für zukunftsträchtig und ist überzeugt, dass es auch für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger interessant ist. „Die Ausbildung ist kürzer und man kann während dieser Zeit weiterarbeiten und Geld verdienen“, fasst er die Vorteile zusammen.