Hohe Qualität muss nachweisbar sein
Transparenz, Fairness und verlässliche Informationen: Auf diese Kernwerte konzentriert sich der umfangreiche Kriterienkatalog, den privatwirtschaftliche Unternehmen erfüllen müssen, um das neue RAL-Gütezeichen „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ erhalten zu können. Es soll eine hohe Qualität im gesamten Vermittlungs- und Anwerbeprozess gewährleisten, einschließlich Sprachförderung sowie betriebliche und soziale Integration. Zudem muss sichergestellt sein, dass die neuen Pflegefachkräfte im Vergleich zur bestehenden Belegschaft nicht benachteiligt werden und ihnen, entsprechend dem „Employers pays“-Prinzip, keine Kosten für den Vermittlungsprozess und die Arbeitsaufnahme in Deutschland entstehen. Das Gütesiegel ist ein staatliches Siegel der Bundesrepublik Deutschland. Verantwortlich für die Prüfung und Verleihung ist die RAL-Gütegemeinschaft „Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e. V.“
Ethikkodex mit hohem Anspruch
„Für Menschen, die ihre Heimat verlassen, um bei uns zu arbeiten, ist es sehr wichtig, dass sie von Anfang an gut beraten, begleitet und integriert werden“, sagt Sabine Münz, die bei der Stiftung Liebenau für „International Training und Recruiting“ zuständig ist. Deshalb habe die Stiftung Liebenau bereits vor einigen Jahren einen Ethikkodex entwickelt und in die Praxis umgesetzt, der dies regelt. Konkret heißt dies: Die Stiftung Liebenau informiert die Interessierten schon im Vorfeld einer Anwerbung in größtmöglicher Transparenz über alle relevanten Faktoren, damit sie sich der Folgen ihrer Entscheidung voll bewusst werden können. Die angeworbenen Pflegefachkräfte werden auf ihr neues Umfeld vorbereitet und beispielsweise auch beim Spracherwerb und bei der Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen unterstützt. Es bleiben keine Kosten, etwa für Flug oder Sprachkurse, an den neuen Mitarbeitenden hängen. Und nach ihrer Ankunft werden sie in allen Fragen des täglichen Lebens – von der Steuernummer über den Handyvertrag bis zur Wohnung – gut begleitet.
Für beide Seiten nachhaltig
Kurzum: „Die Anwerbung muss ethisch vertretbar, fair und für beide Seiten nachhaltig sein“, erklärt Sabine Münz, auch im Hinblick auf den steigenden Bedarf an Fachkräften in der Pflege. Die Verleihung dieses RAL-Gütesiegels macht sie und alle Beteiligten in der Stiftung Liebenau stolz. Denn: „Unsere hohen ethischen Maßstäbe werden dadurch bestätigt.“