Dass der Krieg in der Ukraine auch die Kinder hier in Deutschland beschäftigt, kam bei den Kindern der Grundschule Weißenau im Unterricht auf. „Sie fragten oft, was sie denn tun könnten, um den Krieg dort zu beenden.“, so Lehrerin Barbara Iwansky. „Den Krieg könnt ihr nicht beenden, aber ihr könnt den Menschen, die hierherkommen, helfen.“ Ganz eigenständig entstand die Idee, über den Verkauf von Bastelarbeiten, Osterkarten, Dekomaterial, Spielsachen und einen Flohmarkt, die Einnahmen zu spenden.
Persönlicher Besuch
Durch die Nähe zu Hegenberg war dann schnell klar, dass die Einnahmen die Geflüchteten dort bekommen sollen. Schulsozialarbeiterin Yvonne Fröhlich stellte sogleich den Kontakt her. Und die Klassensprecherinnen und -sprecher der Klassen 1-4 hatten sich sofort bereiterklärt, persönlich die Summe vorbeizubringen. Insgesamt beteiligten sich über 150 Kinder und deren Eltern an der Spendenaktion. „Die Hilflosigkeit, die die Schüler empfanden, trat durch die Hilfsaktion in den Hintergrund und stärkte zudem noch das Gemeinschaftsgefühl“, so Fröhlich.
Voller Dank
Völlig überwältigt waren die Betreuerinnen und Betreuer der Kinder, als sie die Summe auf dem selbstgemalten Plakat der Grundschülerinnen und -schüler aus Weißenau gesehen haben. „Dass Kinder in der Lage sind, solch eine Summe zu sammeln, das macht mich sprachlos“, sagt Valentina, die die Spende für alle entgegengenommen hat. In Hegenberg sind derzeit 63 Geflüchtete untergekommen, vorwiegend aber Kinder mit Behinderungen, im Alter zwischen elf Monaten und zehn Jahren, die aus einem Charkiver Waisenhaus stammen. Valentina leitete das Haus dort und ist auch in Hegenberg Ansprechpartnerin, zusammen mit Laura Decker, die vonseiten der Stiftung Liebenau unterstützt.
Medizin und Garten
Wie man die 3.867,57 Euro verwendet, steht auch schon fest. Dringendes medizinisches Equipment soll angeschafft werden und hinter dem Haus St. Martin soll ein Gemüse- und Kräutergarten entstehen.
Einblick
Nach der Spendenübergabe durften die Kinder noch einen kleinen Einblick in das Haus werfen. So lernten sie die kleine Arnica kennen, die mit ihren elf Monaten auf eine dringende Operation wartet. „Ihr dürft gerne wieder vorbeikommen, die Kinder freuen sich, wenn sie jemand besucht.“, sagt Dimitri, der mit seiner Mutter auch hierher flüchten musste. Und Arnica hatte ein Lächeln auf ihrem Gesicht.