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"Windel-Willi"

"Windel-Willi" spart wertvolle Rohstoffe und Geld

Nachhaltiges Handeln ist für die Stiftung Liebenau auch in puncto Energie ein wichtiges Anliegen. Mit der neuen Energiezentrale in Liebenau wurde ein Meilenstein in Sachen Ökologie und Ökonomie erreicht.

 

Neben zwei Holzhackschnitzelöfen ist seit Dezember 2006 mit dem Windelverbrennungsofen auch die dritte Komponente in Betrieb. Die gesamte erzeugte Wärme wird zu 90 Prozent CO2-neutral hergestellt. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe wurde erheblich reduziert.

Wirtschaftliche und zugleich ökologische Lösung

2,1 Millionen Windeln aus ihren Einrichtungen in der Alten- und Behindertenhilfe und jährliche Entsorgungskosten von 350.000 Euro: Diese Zahlen waren den Verantwortlichen in der Stiftung Liebenau im Jahr 2002 Grund genug zum Handeln. Gesucht wurde eine Lösung, die wirtschaftlich und zugleich ökologisch ist.

Neues Konzept zur Wärme- und Stromerzeugung

Parallel dazu lief die grundlegende Überarbeitung der veralteten Energieversorgung an den Standorten Liebenau und dem zwei Kilometer entfernten Hegenberg. Es entstand innerhalb von vier Jahren ein gänzlich neues Konzept zur Wärmeversorgung für die zwei Wärmenetze. Die gesamte Anlage besteht heute aus:

 

  • einem Holzhackschnitzelofen als Grundlastofen für den Winter (2.825 kW Feuerungswärmeleistung; kurz FWL),
  • einem zusätzlichen Holzhackschnitzelofen zur Wärme- und Warmwassererzeugung (2.200 kW FWL) und dem
  • Windelverbrennungsofen mit 1.225 kW FWL.


Lag die CO2-Neutralität früher bei 20 Prozent, konnte sie nun durch Reduktion der fossilen Brennstoffe auf etwa 90 Prozent gebracht werden.

Einmalig: Der "Windel-Willi"

Der Windelverbrennungsofen – von Mitarbeitern nur noch "Windel-Willi" genannt - ist in seiner Art einmalig: Nach Vorgaben der Stiftung Liebenau, gebaut von der österreichischen Firma Mawera, kann er bis zu 5.000 Tonnen so genannte Inkontinenzsystemabfälle (z.B. Windeln, Einlagen, Einmalhandschuhe, Zellstofftücher, Verbandsmaterial etc.) pro Jahr verwerten.

Ganzjährige Wärmenutzung in der Wäscherei

Die größte ökologische Herausforderung lag darin, die durch die Verbrennung entstehende Wärme auch ganzjährig nutzen zu können. Hierzu wurde eine 300 Meter lange Heißwassertrasse in die Liebenauer Wäscherei gebaut, wo Dampf von etwa 10 bar Druck für den Wäschereibetrieb erzeugt wird. In der Nacht und am Wochenende kann aus dem nicht benötigten Dampf Warmwasser erzeugt werden.

Kontrolliert immisionsarm

Der Windelverbrennungsofen wurde nach den strengen Vorgaben der 17. Bundesimmissionsschutzverordnung (BimSchV) genehmigt. Sämtliche vorgegebenen Abgaswerte werden ständig kontrolliert, aufgezeichnet und dem zuständigen Landratsamt zur Verfügung gestellt. Der Ofen hat Verwerterstatus, sodass der Transport über Landkreisgrenzen hinaus stattfinden darf.

Entsorgung für Alten- und Behinderteneinrichtungen und Kommunen

Das Projekt ist so erfolgreich, dass die Stiftung Liebenau Inkontinenzsystemabfälle von Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen (Einrichtungen der Altenhilfe und Pflege, der Behindertenhilfe, von klinisch-geriatrischen Einrichtungen, Kinderkrippen) und Kommunen annimmt.

 

Aktuell nutzen rund 250 Anfallstellen des Gesundheitswesens im Umkreis von ca. 150 Kilometern diese nachhaltige und ökologische Möglichkeit der Verwertung.

Unser Angebot:

  • Abholung und Verwertung von Inkontinenzsystemabfällen im Umleersystem
  • Optimierung der gesamten Abfallwirtschaft bei den „Windel-Willi“-Kunden
  • Abfallwirtschaftliche- und abfallrechtliche Beratung und Hilfestellung
  • Transparenz durch regelmäßige Jahresabschlüsse und Gesamtkostenaufstellungen
  • Schulung des Personals vor Ort

 

Vorteile:

  • Kostensenkung in der gesamten Abfallwirtschaft
  • Verbesserung der CO2-Bilanz durch Ersatz von Primärbrennstoffen wie Öl und Gas
  • Faire Partnerschaft

Weitere Informationen

Infobroschüre: "Neue Wege der Entsorgung: Wirtschaftlich. Umweltfreundlich. Regional."

pdf, 116 KB

Anstifter Spezial: "Erneuerbar - und deshalb wertvoll"

pdf, 395 KB

Veröffentlichung zum Windel-Willi

"Die Hosen voll" Beitrag in Forum Nachhaltiges Wirtschaften 2/2013

pdf, 194 KB

Ansprechpartner Presse

Bild zeigt Sybille Glatz, Presse
Sybille Glatz

Stiftung Liebenau
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