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Verrückt nach Arbeit 

TUTTLINGEN - Zu einer Fachveranstaltung der besonderen Art hat die Stiftung Liebenau, zusammen mit acht weiteren Akteuren aus dem Landkreis, Arbeitgeber und Menschen mit Behinderungen ins Aesculapium in Tuttlingen eingeladen. Dort bekamen Arbeitgeber und Arbeitssuchende kompakte Informationen, was bei der Einstellung von Menschen mit Beeinträchtigungen zu beachten ist und welche Chancen für beide Seiten darin stecken. Moderiert wurde die Veranstaltung humorvoll von Henry Greif.

Minister a. D. Guido Wolf schickte als Schirmherr per Videobotschaft sein Statement an die Fachveranstaltung „Verrückt nach Arbeit

Minister a. D. Guido Wolf schickte als Schirmherr per Videobotschaft sein Statement an die Fachveranstaltung „Verrückt nach Arbeit

Bedeutung von Arbeit
Jörg Munk, Geschäftsführer der Liebenau Teilhabe,  bezweifelte in seiner Begrüßung, dass wir alle verrückt nach Arbeit sind, unterstrich jedoch die Bedeutung von Arbeit. Sie ist nicht nur Basis einer materiellen Existenz und wichtig für unser Selbstbewusstsein und unser Selbstwertgefühl. „Sie ist auch wichtig, um als Teil dieser Gesellschaft wertgeschätzt und anerkannt zu sein“, so Munk. Das gelte für Menschen mit Behinderungen ebenso, „auch wenn sie aufgrund ihrer Einschränkung gegebenenfalls eine individuelle Vorbereitung, eine nachhaltige Perspektive und eventuell eine dauerhafte Assistenz in der jeweiligen Arbeit benötigen.“

 

Potenzial muss ausgeschöpft werden
Schirmherr Minister a. D. Guido Wolf unterstrich in seiner Videobotschaft, dass die Arbeitssuchenden und Arbeitgeber zusammengebracht und Vorurteile und Tabus bei der Beschäftigung von Menschen mit Einschränkungen abgebaut werden müssen. „Diese Menschen sind oft sehr gut ausgebildet. In Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir deren Potenziale entdecken und ausschöpfen.“ Auch wenn der Weg zur Inklusion noch oft steinig ist, ist die Wahrnehmung sozialer Verantwortung bei gleichzeitigem betriebswirtschaftlichem Nutzen auch für den Schirmherrn von zentraler Bedeutung.

 

Nicht ob, sondern wie es geht
Wie es geht - nicht, ob es geht: Unter diesem Motto hielt Stefan Wilke, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft QuickStep einen Impulsvortrag. Ein besonderes Anliegen ist die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen, bei der Entwicklung einer beruflichen Perspektive, zu fördern. Dabei spielt die Kombination von harten und weichen Faktoren, von betriebswirtschaftlichem Denken und Handeln, in Verbindung mit sozialer Kompetenz, eine besondere Rolle. „Die Entwicklung einer beruflichen Perspektive beinhaltet eine Vielzahl an Komponenten, die sich gegenseitig beeinflussen, haben ihre Stärken und Schwächen und Auswirkungen aufeinander“, erläutert Wilke. Als er die Frage in den Raum warf, ob ein Rollstuhlfahrer Zimmermann werden könne, wurde es still im Publikum. Ja, es geht! Zwar wird der Rollstuhlfahrer nicht auf einem Dachstock arbeiten, aber es gibt eine Vielzahl anderer Tätigkeiten, die er als Zimmermann ausüben kann. So kann auch ein blinder Lehrer unterrichten, wenn er die entsprechende Assistenz bekommt.

 

Perfect Match
Die rund 70 Interessierten, die sich im Auditorium des Aesculapiums eingefunden haben, konnten beim anschließenden Austausch erörtern, wie ein passendes Angebot für beide Seiten aussehen kann. Auch Sozialdezernent Bernd Mager nahm an der lebhaften Diskussion teil. Die Räumlichkeiten für den Fachtag wurden von der Aesculap Akademie kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch die Betriebskrankenkasse Braun Aesculap hat die Veranstaltung finanziell gefördert und damit einen Schritt zur erfolgreichen Vermittlung von Menschen mit Handicap auf dem Ersten Arbeitsmarkt ermöglicht.

 

 

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